Sommer 2025
Wo sich Natur und Töne treffenVeröffentlicht: 06/11/2024
Wo sich Natur und Töne treffen
Schmetternde Hörner über saftigen Wiesen? Rauschende Blätter mit Paukenwirbel? Singende Geigen im Abendrot? Das gibt es nur in Grafenegg, wo seit zwei Jahrzehnten die Klangfülle der Symphonieorchester auf einzigartige Weise mit dem Vibrieren der Natur harmoniert.
Durch den Schlosspark wehen noch die Nachklänge des vergangenen Sommers. Die Musik steckt in jeder Faser, als feine Patina überziehen die Töne das Areal. Darüber spannt sich der schönste Sternenhimmel über dem Naturkonzertsaal aus, der stets zwischen Juni und September zu üppigem Leben erwacht.
Sommersaison
19/06 – 07/09/2025Die Sommersaison in Grafenegg erstreckt sich 2025 von 19. Juni bis 7. September. Das Grafenegg Festival unter der künstlerischen Leitung von Rudolf Buchbinder bildet ab dem 14. August den Höhepunkt des Sommers, der mit den Sommerklängen von 19. Juni bis 9. August 2025 bereits eine Fülle an Konzerten bietet.
Sommersnachtsgala
19/06 + 20/06/2025Die Sommersonnenwende bezeichnet jenen Moment im Jahr, an dem die Sonne die größte Mittagshöhe am Horizont erreicht. Der Tag markiert gleichzeitig den Beginn des astronomischen Sommers – und in Grafenegg startet exakt zum Jahreszeitenwechsel die Saison der Freiluftkonzerte am Wolkenturm.
Die Sommernachtsgala 2025 verspricht besonders glanzvoll zu werden, wirkt doch Jahrhundertpianist und Festivalchef Rudolf Buchbinder selbst mit. Für Michael Spyres, gefeierter Tenor-Star aller Klassen inklusive Bayreuth-Erfahrung, zählt die Verbindung aus makellosen Spitzentönen und feinsinniger, kluger Phrasierung zu einer Selbstverständlichkeit. Dass er damit nicht nur begeisterte Kritiken erntet, sondern auch die Herzen des Publikums erobert hat, versteht sich von selbst. Auf dem sicheren Weg dorthin befindet sich auch Grafenegg-Debütantin Siphokazi Molteno: Die aus Südafrika stammende Mezzosopranistin entwickelte sich bereits in den ersten Jahren ihrer Karriere an der New Yorker Metropolitan Opera zu einem wahren Publikumsliebling und wird auch die Gäste am Wolkenturm verzaubern. Fabien Gabel gibt mit seiner ersten Sommernachtsgala gleichzeitig sein Antrittskonzert als Chefdirigent am Pult des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich: Gemeinsam werden sie die nächsten Jahre in Grafenegg auf vielfältige Weise mitgestalten.
Sommerklänge
28/06 – 09/08/2025Die Sommerklänge beginnen mit einer Hommage an einen der größten Filmmusikkomponisten: Ennio Morricone. Frank Strobel als einer der bedeutendsten Filmmusikkenner der Gegenwart leitet das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich.
Ein Konzert zum 200. Geburtstag des Walzerkönigs Johann Strauss gibt es am 05. Juli 2025. Seit Jahrzehnten pflegen die Tonkünstler die Musik von Johann Strauss Jahr für Jahr in ausgedehnten Konzertreisen rund um den Jahreswechsel. Gemeinsam mit Sascha Goetzel am Pult und erlesenen Solist:innen werden diese «Klänge der Heimat» inklusive «Fledermaus»-Special im zweiten Konzertteil ein echtes Heimspiel.
Am 19. Juli 2025 präsentiert die Jazzrausch Bigband in ihrem neuen Programm «Bangers Only!» ihre erfolgreichsten «Knaller» im vollen Sound: Jazz, Klassik und elektronische Tanzmusik gepaart mit bester Unterhaltung und mitreißenden Rhythmen.
Das nächste Kapitel der sommerlichen Klangreise führt in die 1930er Jahre, und zwar mit jeder Faser im wahrsten Sinne des Wortes: Die Musiker:innen des Swing Dance Orchestra, die wegen des stets großen Erfolges zum wiederholten Mal in Grafenegg zu Gast sind, präsentieren sich auch in Kleidung und Styling farb- und stilecht in ihrem Programm «Swing is on Parade».
In der darauffolgenden Woche, am 02. August 2025, ist das European Union Youth Orchestra mit dem Cellist Pablo Ferrández am Wolkenturm zu hören. Das jüngste Residenzorchester Grafeneggs spielt unter der Leitung von Vasily Petrenko. Auf dem Programm stehen Schostakowitschs 1. Cellokonzert und Dvoráks 8. Symphonie.
Das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich, Xavier de Maistre an der Harfe und Fabien Gabel blicken im finalen Konzert der «Sommerklänge» in den europäischen Südwesten.
Festival
14/08 – 07/09/2025Eröffnungswochenende
Am 14. August 2025 leitet Fabien Gabel zum ersten Mal als neuer Chefdirigent des Tonkünstler-Orchesters Niederösterreich die Festival-Eröffnung. Am Programm stehen zwei Gipfelwerke der konzertanten und der symphonischen Musik des 20. Jahrhunderts: das Konzert für zwei Klaviere und Orchester von Francis Poulenc und «Eine Alpensinfonie» von Richard Strauss. Als Solistinnen mit dabei: die französischen Pianistinnen Katia und Marielle Labèque.
Den zweiten Festivaltag gestaltet das junge Residenzorchester Grafeneggs, das European Union Youth Orchestra: Im Prélude ist ein Ensemble des Orchesters zu hören, am Abend dann die große Besetzung am Wolkenturm mit einem farbenprächtigen Programm.
Die erste Matinee des Festival 2025 präsentiert der künstlerischer Leiter Grafeneggs Rudolf Buchbinder gemeinsam mit Nikolaj Szeps-Znaider . Die beiden wählten für ihre Matinee ein klug abgestimmtes Programm, das mit der selbstbewusst-schlichten, kurzen Sonate D-Dur D 384 von Franz Schubert beginnt. Danach erklingt Johannes Brahms’ G-Dur-Sonate op. 78 aus dem Jahr 1878 und Ludwig van Beethovens «Kreutzer-Sonate».
Den Rest des musikalischen Tages in Grafenegg gestaltet das Luzerner Sinfonieorchester unter seinem Chefdirigenten Michael Sanderling. Als Solist feiert der Geiger Daniel Lozakovich 2025 sein Grafenegg-Debüt. Für seinen ersten Grafenegg-Auftritt wählte er das Violinkonzert von Jean Sibelius. Die nach der Pause aufgeführte Vierte von Tschaikowski zählt gewiss zu den meistgespielten Symphonien der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
2. Festival-Wochenende
Das zweite Festivalwochenende wird am Donnerstag, 21. August 2025, vom Tonkünstler-Orchester und Gustavo Gimeno eröffnet. Als Solist in der 1. Fassung von Pjotr Iljitsch Tschaikowskis berühmten b-Moll-Klavierkonzert ist Kirill Gerstein zu hören. Weiters steht Antonín Dvoraks 7. Symphonie auf dem Programm.
Die Royal Philharmonic Orchestra unter seinem Musikdirektor Vasily Petrenko sind gleich in zwei Konzerten in Grafenegg zu hören: Am 22. August 2025 mit Auszüge aus Filmen wie «Harry Potter», «Indiana Jones» und «Superman». Als Solistin in John Williams zweiten Violinkonzert ist Anne-Sophie Mutter zu erleben. Am Tag darauf tritt der junge Pianist Bruce Liu, Gewinner des Warschauer Chopin-Wettbewerbs 2021, in die Mitte des Orchesters.
In der Matinee des zweiten Festivalwochenendes präsentiert Christina Pluhar mit ihrem Ensemble L’Arpeggiata ihr neues Programm «Wonder Women». In Christina Pluhars eigenen, herrlichen Arrangements erklingen lustige und traurige, dramatische und nachdenkliche, jedenfalls aber weiblich dominierte Geschichten. Das Programm verbindet traditionelle Musik aus Südamerika und Italien mit Werken barocker Komponistinnen.
Beschlossen wird das zweite Festival-Wochenende vom Gewandhausorchester unter Andris Nelsons mit Jean Sibelius' zweiter Symphonie und Antonín Dvořáks Violinkonzert mit der amerikanischen Ausnahmegeigerin Hilary Hahn als Solistin.
3. Festival-Wochenende
Die Tschechische Philharmonie unter Petr Popelka eröffnet das dritte Festival-Wochenende. Der 1986 in Prag geborene Popelka stellt sich – gemeinsam mit der Tschechischen Philharmonie – mit Musik Antonín Dvořáks vor: mit dem großen h-Moll-Cellokonzert, kongenial dargeboten von Gautier Capuçon, einem der herausragenden Cellisten unserer Zeit, und der melodienreichen Sechsten Symphonie.
Am darauffolgenden Tag bringt das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich Klänge von Bruckner und Saint-Saëns an den Wolkenturm. Alexandra Dovgan wird bei ihrem Grafenegg-Debüt das 2. Klavierkonzert von Camille Saint-Saëns spielen. Am Pult des Tonkünstler-Orchesters steht, nach 2017 zum zweiten Mal in Grafenegg zu Gast, der deutsche Dirigent David Afkham, der mit Anton Bruckners «Romantischer» einen großen symphonischen Kontrapunkt setzt.
Am 30. August 2025 ist das NDR Elbphilharmonie Orchester unter seinem Chefdirigenten Alan Gilbert zu Gast in Grafenegg. Die gefeierte junge Geigerin María Dueñas widmet sich in diesem Konzert Max Bruchs Violinkonzert Nr. 1. Außerdem erklingt Magnus Lindbergs «Feria» für Orchester und Modest Mussorgskis «Bilder einer Ausstellung» in der Instrumentierung von Maurice Ravel.
Der Festival-Sonntag des dritten Wochenendes beginnt mit einer Matinee mit Belcanto-Star Juan Diego Flórez. Er gestaltet einen Vormittag mit Liedern und Arien von Rossini, Donizetti, Massenet, Verdi, nicht zu vergessen mögliche Zugaben, bei denen der Startenor gerne auch selbst zur Gitarre greift: ein Fest höchster Vokalkunst.
Das Abendkonzert am 31. August 2025 gestaltet das Orchestre Philharmonique de Radio France unter Mirga Gražinytė-Tyla. Die junge Cellistin Julia Hagen wird Edward Elgars Cellokonzert zum Besten geben. Nach der Pause spielt das Orchester zwei zentrale Werke des französischen Repertoires: die symphonischen Naturschilderungen von Debussys «La mer» sowie Ravels streng durchgeplanten, emotional überwältigenden «Boléro».
4. Festival-Wochenende
Zum Auftakt des letzten Festival-Wochenendes sind die Wiener Philharmoniker unter Franz Welser-Möst zu Gast am Wolkenturm in Grafenegg. Am Programm: Tschaikowskis «Pathétique» und Mozarts «Prager» Symphonie.
Es folgen zwei Premieren: die ersten Grafenegg-Auftritte des Orchestra dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia (04. September 2025), das mit seinem neuen Chefdirigenten Daniel Harding anreisen wird, und des Hong Kong Philharmonic Orchestra (05. September 2025) unter seinem früheren Chefdirigenten Jaap van Zweden. In beiden Konzerten tritt Rudolf Buchbinder als Solist auf.
Im Abendkonzert am 06. September 2025 präsentieren Patricia Nolz, Florian Boesch und der Concentus Musicus Wien unter Stefan Gottfried ausgewählte Arien von Georg Friedrich Händel in der Bearbeitung von Wolfgang Amadeus Mozart.
Der große Wagner-Sänger Klaus Florian Vogt spürt bei der letzten Festivalmatinee 2025 gemeinsam mit dem Ensemble Acht Franz Schuberts Liedzyklus «Die schöne Müllerin» nach.
Als Sensation darf man das Abschlusskonzert des Grafenegg Festival 2025 bezeichnen: Zubin Mehta kehrt am 7. September 2025 für ein Konzert zurück ans Pult des Tonkünstler-Orchesters. Mehta, einst Meisterschüler von Hans Swarowsky in Wien, dirigierte die Tonkünstler 1957 bei seinem Diplomkonzert im Wiener Musikverein, woraus sich in den folgenden fünf Jahren eine intensive Zusammenarbeit mit einigen großartigen Konzerten ergab. 1962 leitete er sein bisher letztes Konzert mit dem Tonkünstler-Orchester, 63 Jahre später gestaltet er mit Rudolf Buchbinder am Klavier in Grafenegg ein Brahms-Programm: ein außergewöhnliches Sommerfinale.