Grafenegg von A bis Z
Ein alphabetisches GlossarVeröffentlicht: 02/11/2023
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Viele Epochen der Baukunst haben ihre Spuren in Grafenegg hinterlassen und mit ihren spezifischen Merkmalen für den anregenden Stilmix gesorgt, der den besonderen Reiz des Gesamtensembles von Schloss und Park ausmacht: Gotik, Renaissance, Barock, Historismus und die Architektur des 21. Jahrhunderts prägen gleichermaßen den Ort, dessen erste urkundliche Erwähnung ins späte 13. Jahrhundert fällt.
Das Schloss im neogotischen Stil mit seinen Stufengiebeln, Arkaden und Erkern, dem trotz seiner imposanten Größe eine schwebende Leichtigkeit innewohnt, entstand Mitte des 19. Jahrhunderts aus einem – bereits seinerseits mehrfach überformten, umgebauten und erweiterten – Renaissance-Schloss. Das älteste architektonische Zeugnis der 700 Jahre zurückreichenden Geschichte von Grafenegg ist die Mühle am Kamp, die noch bis zum Ersten Weltkrieg in Betrieb war.
Von barocker Heiterkeit hingegen erzählt der 2006 revitalisierte Gartenpavillon im Westen des Parks. In diesem Pavillon, der später im 19. Jahrhundert auch als Theaterbühne diente, geben sich heute Hochzeitspaare das Ja-Wort. Im spannungsreichen Austausch mit der vielfältigen historischen Bausubstanz, zu der auch der Meierhof oder die vier Wallhäuser des Schlosswalls gehören, stehen der Wolkenturm im Park und das Auditorium zwischen Schlosstaverne und Reitschule. Diese beiden großen, neu errichteten Spielstätten, mit deren Bau die jüngste Ära von Grafenegg als Musikstandort begründet wurde, gelten als Paradebeispiele einer gelungenen Konzert-Architektur auf der Höhe der Jetzt-Zeit.
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Der 23 Meter hohe Wolkenturm, der sich in eine natürliche Senke des Schlossparks einfügt und diese zugleich kühn überragt, ist eine der besten Open Air-Bühnen Europas. Seit der Gründung des Grafenegg Festival im Jahr 2007 prägt das unverwechselbare Bauwerk aus Beton, Stahl und Glas die Kulisse Grafeneggs in ähnlich starker Weise wie die historistische Architektur des Schlosses. Alt und Neu stehen sich in diesen beiden Bauwerken gleichsam gegenüber. Ebenso ergänzen sie einander – und sind darin stellvertretend für den stetigen Wandel, dem sich Grafenegg als Ort und als Musikfestival verschrieben hat.
Der preisgekrönte Wolkenturm, den das Architektenduo Marie-Therese Harnoncourt und Ernst J. Fuchs von «the next ENTERprise» entworfen hat und für dessen ausgefeilte Klang-Gestaltung das Akustik-Büro Müller-BBM verantwortlich zeichnet, präsentiert sich dem Publikum auf 1700 Sitzplätzen und 400 Rasenplätzen als veritables Monument der Zeitgenossenschaft: In seinen metallischen Außenflächen spiegeln sich Wolken und Bäume, die weite Bühnenüberdachung lässt ihn als gewaltige Landart-Skulptur erscheinen, die vielen Winkel, Schrägen und gegeneinander versetzten Bauteile erschaffen vielfältige Lichtspiele und immer neue, überraschende Blickwinkel auf Park und Schloss. Die Freiluftarena mit der beeindruckenden Akustik begeistert Sommer für Sommer stets aufs Neue als Konzertort von ganz besonderer Atmosphäre und Schönheit. Unweit des Wolkenturms lockt auch die Pausenbar «Wolke 7» das Konzertpublikum mit zeitgenössischer Architektur vom Feinsten: Ihr geschwungenes Betondach gleicht einem ins Riesige vergrößerten, durch die Luft segelnden Blatt. Inspiration war auch dafür die umliegende Natur des Schlossparks.
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Seit seiner Gründung 2007 hat sich das Festival unter der künstlerischen Leitung von Rudolf Buchbinder als kultureller Fixpunkt in die nationale und internationale Musik- und Kultur-Agenda eingeschrieben. Der berühmte Pianist lädt erstklassige Orchester, Meisterdirigent:innen, sowie Spitzensolist:innen ein, im unvergleichlichen Ambiente der Grafenegg-Spielstätten und des Schlossparks zu musizieren. Ganz besonders als Orchester-Festival genießt Grafenegg international einen ausgezeichneten Ruf: Royal Concertgebouw Orchestra, Wiener Philharmoniker, London Symphony Orchestra, die Tschechische Philharmonie oder die Berliner Philharmoniker sind nur eine kleine Auswahl der musikalischen Crème de la crème, die alljährlich im Rahmen des facettenreichen Festival-Programms für musikalische Höhepunkte sorgt.
Künstlerische Exzellenz zu fördern und einen Lern-Ort für vielfältige musikalische Begegnungen zu schaffen, ist eines der Ziele von Grafenegg. Alle Bereiche — ob Workshops, Meisterkurse, Music Labs, Symposien, Komponistenwerkstätten, gemeinsame Probenarbeit mit oder ohne Publikumsbeteiligung — bieten Musiker:innen, die sich auf dem Weg zu einer professionellen Karriere befinden, rund ums Jahr eine Plattform zum Austausch mit Profis und vor allem reiche Gelegenheiten zum gemeinsamen Musizieren. Eine zentrale Säule von Grafenegg ist die Grafenegg Academy, die junge Profi-Musiker:innen aus aller Welt ermutigt, in Zeiten großer gesellschaftlicher Veränderungen ihre berufliche Zukunft selbst in die Hand zu nehmen. Ein zweiter wesentlicher Teil, der den Schöpfungsprozess von zeitgenössischer Musik ins Rampenlicht rückt, ist das Format Ink Still Wet. Komponist:innen aus aller Welt können sich dafür mit Kompositionen bewerben, die in Grafenegg mit Orchester und unter ihrem Dirigat erarbeitet und schließlich auch hier zur Uraufführung gebracht werden. Betreut wird Ink Still Wet stets vom Composer in Residence. Enge künstlerische Partnerschaften verbinden Grafenegg mit der «European Chamber Music Academy» (ECMA), dem European Union Youth Orchestra (EUYO) und dem mkm - Musik und Kunst Schulen Management Niederösterreich.
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Der Schlosspark als historisches Gesamtkunstwerk ist seit 2007 auch Bühne für Werke zeitgenössischer Skulptur- und Objektkunst. Indem er das tut, knüpft der Park auch an seine eigene Geschichte an: Denn sowohl die Gartenkunst der Barockzeit als auch die der Englischen Landschaftsgärten des 19. Jahrhunderts, die beide ihre Spuren in der Parkanlage Grafenegg hinterlassen haben, arbeiteten mit der Einbeziehung von Kunstobjekten in ihre Gartenräume.
Für «Kunst im Park» wurden Künstler:innen eingeladen, Außenraumskulpturen für Grafenegg zu schaffen, die sich kritisch mit der Rolle von Kunst zu Repräsentations- und Inszenierungszwecken auseinandersetzen. Der Park und die entstandenen Skulpturen treten zueinander – und zur kühnen Architektur der Open Air-Bühne Wolkenturm – in eine spannungsreiche Beziehung. Einige der Skulpturen wie der «Buchsdom Tower» von Mark Dion, die «Balance Capsule» des ungarischen Künstlerkollektivs Little Warsaw oder Werner Feiersingers weiß lackierte, an einen Riesen-Zaun erinnernde Edelstahlskulptur ohne Titel bereichern den Park als permanente Kunst-Interventionen. Seit 2017 gibt es immer wieder auch temporäre künstlerische Werke im Schlosspark zu sehen.
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Rund um die Sommersonnenwende, wenn die Tage besonders lang und die Nächte im Schlosspark besonders lau sind, eröffnet Grafenegg im Juni seine Hauptsaison mit der Sommernachtsgala am Wolkenturm. Dazu gehört auch eine lieb gewordene Tradition: Als Gala-Abschlussstück erklingt Jahr für Jahr der populäre erste Marsch aus Edward Elgars «Pomp and Circumstance». Dieses wunderschöne Finale ist stets aufs Neue auch der Startschuss für die samstäglichen Sommerklänge bis Mitte August. Die Sommernachtsgala wird europaweit im Fernsehen übertragen.
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Ein so pittoresker Ort wie Schloss Grafenegg ist wie geschaffen, um Kreative aller Richtungen zu künstlerischen Höhenflügen zu inspirieren. Das gilt nicht nur für die Musik, die vor den Kulissen von Park und Schloss in den verschiedensten Rahmen und gleichsam rund ums ganze Jahr erklingt. Auch Filmschaffende schätzen das unverwechselbare Grafenegg-Ambiente. Eine kleine Auswahl der Film- und Fernsehproduktionen gefällig, denen Grafenegg in den letzten Jahrzehnten als einer ihrer Drehorte gedient hat? Von den TV-Krimi-Reihen «Kommissar Rex» und «Soko Donau» über Thomas Brezinas populäre Kinderfilme aus der «Tom Turbo»-Serie bis zu Verfilmungen von historischen Stoffen wie dem TV-Dreiteiler «Maximilian I.» unter der Regie von Andreas Prohaska. In dem Film «Die kleine Lady» (2011), einer Adaption des oft verfilmten Literaturklassikers «Der kleine Lord», steht Schloss Grafenegg als Hauptdrehort im Mittelpunkt: Als Schloss der strengen adeligen Großmutter, gespielt von Christiane Hörbiger, die hier ihre in New York aufgewachsene neunjährige Enkelin Emily zur Aristokratin erziehen will.
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Garten-Empfang oder gefüllter Picknickkorb zum Mitnehmen, Restaurantbesuch oder Konzertbuffet, Canapées und Champagner an einem gedeckten Tisch auf der Schlosswiese oder Stehtisch-Plauderei mit Snacks an den Bars «Wolke 7» oder «Wolke 8»: Das sind nur einige der gastronomischen Optionen und Gaumenfreuden, die Grafenegg-Besucher:innen offenstehen. Es versteht sich fast von selbst: Kein Festschloss ohne kulinarischen Genuss! Dafür sorgen Haubenkoch Toni Mörwald und sein Team nicht nur im Grafenegg Restaurant, die vor allem auf verfeinerte regionale Küche mit Produkten aus der Umgebung setzt, sondern auch, gleich gegenüber, am Picknick-Pavillon und unterm geschwungenen Dach der Pausenbar «Wolke 7». Picknicks oder Gartenempfänge kann man ebenso vorbestellen wie gedeckte Stehtische für die Konzertpause. Unter moerwald.at findet man alle Öffnungszeiten, aber auch Details zu verschiedenen Picknicksets und Vorreservierungsmöglichkeiten. Übrigens: Auch in der Grafenegg Weinlounge, wo regionale Winzer:innen ein breites Wein- und Sekt-Sortiment anbieten, gibt es kleine Häppchen zu essen.
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Sie hießen Missy, Benji, Tipsy oder Tschuri und waren zu verschiedenen Zeiten die Familienhunde der Schlossbesitzer von Grafenegg. An einer Stelle im Park, direkt an einer Weggabelung, finden sich sechs in den Rasen eingelassene Grabtafeln mit ihren Namen rund um eine romantisch bemooste, liegende Hundefigur. Das «Hundegrab» ist das in Stein gemeißelte Dokument der Liebe zu den Vierbeinern. Dass Hunde in Grafenegg ihr eigenes Denkmal haben, ist nur folgerichtig. Einem weiteren Hund nämlich verdankt der Schlosspark, dass er nach Ende des Zweiten Weltkriegs nicht zerstört wurde. Während der sowjetischen Besatzungszeit hatte der russische Verwaltungsdirektor von Grafenegg den gesamten Baumbestand des Parks bereits zur Schlägerung freigegeben, um die Bauern der Umgebung mit Brennholz zu versorgen. Doch seine Frau, die jeden Tag mit ihrem Hund im Schlosspark spazieren ging, intervenierte und erreichte schließlich tatsächlich, dass die Bäume unberührt blieben. Hund sei Dank!
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Der Info-Point und das Kartenbüro im Foyer des Auditoriums sind die zentralen Auskunftsstellen vor Ort: Was immer Sie über Grafenegg wissen möchten – vom Ticketkauf über detaillierte Konzertprogramme und Übernachtungsmöglichkeiten bis zu Gastronomie oder Vermietung von Räumlichkeiten für Feste und Feiern –, dort erfahren Sie es oder werden zur richtigen Stelle weiter verwiesen. Bitte beachten Sie, dass die Öffnungszeiten des Info-Points je nach Jahreszeit unterschiedlich sind.
Der Park ist ganzjährig geöffnet. Nur bei Konzerten am Wolkenturm ist das Areal eine Stunde vor Beginn des Préludes bzw. drei Stunden vor Konzertbeginn ausschließlich mit einer Eintrittskarte zugänglich. Das Schloss kann im Sommer besichtigt werden. Grafenegg liegt im Herzen einer gleichermaßen traditionsreichen wie modernen Kultur- und Genusslandschaft: In der Nähe finden sich einige der besten Weinbaugebiete Österreichs rund um Wagram, Kamptal oder die Weltkulturerberegion Wachau im Donautal. Auch die «Kunstmeile» der Weinstadt Krems mit ihren Museen und der neuen Landesgalerie Niederösterreich, das grandiose Stift Melk oberhalb der Donau, die blühenden Streuobstwiesen des Mostviertels oder die alten Sommerfrische-Flussbäder am Kamp sind von Grafenegg aus nur einen Katzensprung entfernt.
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Ein Besuch in Grafenegg lohnt zu allen Jahreszeiten. Das Veranstaltungsprogramm füllt den Kalender von Jänner bis Dezember mit Musik, Kultur, Kulinarik, Märkten und Naturgenuss: ob Advent, Sommerklänge oder Festival, symphonische Festtagskonzerte oder Kammermusik – für all das ist in Grafenegg in stetigem Wechsel rund ums Jahr gesorgt. Abwechslungsreich zeigt sich auch die Natur im Schlosspark. Im Frühling und Sommer verwandeln Blüten, Blätter und Wiesen die Anlage in eine üppig grüne Naturoase und die Luft ist erfüllt von Vogelgezwitscher und Gesumme. Im Herbst erstrahlt das verfärbte Blattlaub in warmen Rot-, Gelb-, Orange- und Brauntönen. Und im Winter, wenn Bäume und Sträucher kahl sind, werden die Strukturen der Parkgestaltung und das historisch gewachsene Miteinander von Blickachsen, Wegen und Gartenräumen erst richtig sichtbar.
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Weiß man, dass die ersten Spiegel, die die Menschheit benutzte, aus poliertem Kupfer gemacht waren, so öffnen sich die Assoziationsräume rund um die Kupferdecke, die die Außenhaut des Auditoriums Grafenegg bedeckt, noch weiter. In den schimmernden Kupferbahnen, mit denen das 2008 eingeweihte, neu erbaute Konzertgebäude verkleidet ist, spiegelt sich gedanklich nicht nur der offene Himmel über Grafenegg. Das Kupfer reflektiert auch die benachbarten historischen Gebäudeteile von Reitschule und Restaurant, zwischen die sich das Auditorium mit seinem abgesenkten Vordach so gelungen einfügt. Zugleich liefert die rotgoldene Kupfer-Hülle changierende Widerscheine von Lichtstimmungen und Jahreszeitenfarben, und sie ist eine Architektur gewordene Reflexionsfläche für die vielen Veränderungen und Entwicklungen, die Grafenegg bis heute durchlaufen hat: Wie die Kupfer-Patina des Auditoriums entwickelt sich auch Grafenegg immer weiter. Das Backstein-Glas-Beton-Gebäude des Dortmunder Architektenbüros schröder schulte-ladbeck und des Wiener Architekten Dieter Irresberger, dessen viel gelobter Klangraum in Zusammenarbeit mit dem Akustikbüro Müller-BBM entstanden ist, fasst etwas mehr als 1300 Sitzplätze und ist neben der Open Air-Bühne Wolkenturm die zweite große Konzertbühne von Grafenegg. Eine Besonderheit ist auch, dass alle Konzerte am Wolkenturm bei Schlechtwetter kurzfristig ins Auditorium verlegt werden können.
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Schon auf dem ältesten erhaltenen Plan von Grafenegg, der Josephinischen Landesaufnahme aus dem Jahr 1773, ist sie zu sehen: die barocke Lindenallee südlich des Schlosses, die pfeilgerade in Ost-West-Richtung eine Verbindungsachse zwischen dem Schwarzen Tor und dem Gartenpavillon herstellte. Heute ist die Allee mit ihren über 300 Jahre alten Lindenbäumen das beeindruckende Relikt der ehemaligen barocken Schlossgartenanlage mit ihrer geometrischen Struktur. Diese wurde ab Ende des 18. Jahrhunderts, der Mode der Zeit folgend, nach und nach von einem englischen Landschaftspark mit neuen, geschwungenen Wegen, romantischem Teich und der Natürlichkeit verpflichteter Geländemodellierung überformt. Mit der Umwandlung zum Englischen Garten entwickelte sich der Park auch zum Arboretum mit einer Sammlung von Bäumen aus aller Welt. Das 32 Hektar große Gelände, das die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts über im Dornröschenschlaf lag und verwilderte, wurde erst um die Jahrtausendwende gartenplanerisch wiederhergestellt. Nun präsentiert es sich in frischer Schönheit, wird ökologisch gepflegt und gehört zu den «Natur im Garten»-Anlagen des Landes Niederösterreich. Die alte barocke Lindenallee, die bis ins 19. Jahrhundert «Sternallee» hieß, hat seit 2018 ein modernes Echo in den sternförmig aufeinander zulaufenden Sichtachsen der Junglinden-Alleen gefunden, die die 16 neu errichteten Grafenegg Cottages am nördlichen Schlosspark-Rand umgeben. Mit ihnen hat Schlossherr Tassilo Metternich-Sándor im historischen Parkambiente eine Übernachtungsmöglichkeit mit allem modernen Komfort geschaffen.
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Mit seinem selbst entworfenen neogotischen Landsitz «Strawberry Hill» und seinem einflussreichen Roman «Das Schloss von Otranto» (1764) begründete der englische Aristokrat, Schriftsteller und Politiker Horace Walpole nicht nur das Literaturgenre des romantischen Schauerromans. Er gab damit in gebildeten Kreisen auch den Anstoß zu einer großen Mittelalter- und Ritter-Mode, die sich wie eine Welle über Europa ausbreitete und auch Graf August Ferdinand Breuner-Enckevoirth, ab 1813 Eigentümer von Grafenegg, erfasste. Nach dem Vorbild von «Strawberry Hill» begann Graf Breuner 1847 den großen Umbau von Grafenegg zum neogotischen Schloss mitsamt mittelalterlicher Bauelemente, unzähliger Zinnen, Türmchen und Fassadendekorationen oder einem großen Rittersaal. Leopold Ernst, Dombaumeister des Wiener Stephansdoms und ausgewiesener Kenner der spätgotischen Architektur, war mit der Leitung des Projekts betraut. Andere namhafte Künstler wie die Bildhauer Franz Schönthaler oder Vincenz Pilz trugen ebenfalls dazu bei, Grafenegg sein pittoreskes, bis heute bestehendes Äußeres zu verleihen und im Inneren einen üppigen Stilmix aus Neo-Gotik, Neo-Barock und Neo-Renaissance zu schaffen. Ein steinernes Abbild von Graf Breuner als Fenstergucker, der einen Geldsack in der Hand hält, zeugt von seiner Rolle als finanzkräftiger Bauherr.
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Besondere Orte im Park gibt es mehrere: Der Napoleon-Hügel etwa erinnert an zwei Besuche, die der französische Kaiser Napoleon Bonaparte Grafenegg im Jahr 1809 nach der Schlacht bei Wagram abstattete. Während der Napoleonischen Kriege war das Schloss mit seiner wechselhaften Geschichte Hauptquartier des französischen Marschalls August Marmont. Eine ebenfalls äußerst geschichtsträchtige Parkstelle, wenn auch der gruseligen Art, ist das Schwarze Tor. Seinen Namen hat es vermutlich daher, dass zu Tode Verurteilte früher durch dieses Tor im Südosten des Parks zur Hinrichtungsstätte geführt wurden. Das letzte Mal trat 1843 ein verurteilter Mörder hierdurch seinen letzten Gang an. Wandert man auf die südwestliche Parkseite weiter, stößt man bald auf die alte Ziegelbrücke aus dem 19. Jahrhundert und damit auf eine besonders schöne Naturansicht: Von ihr hat man einen zauberhaften Blick auf eine Biegung des gemächlich dahinfließenden Mühlkamps. Der Ort gehört gemeinsam mit dem barocken Gartenpavillon, der künstlichen Ruine Eiskeller oder dem 2013 angelegten großen Herzogteich zu den schönsten Orten im Park.
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Musik unter freiem Himmel zu lauschen ist in Grafenegg nicht nur auf der Publikumstribüne des Wolkenturms möglich, deren Sitzreihen nach Art eines griechischen Amphitheaters vis-à-vis der Bühne in den Hang gebaut sind. Beim Open Air-Musikgenuss am Wolkenturm kann man es auch noch viel informeller anlegen und ein Ticket für einen von 400 Rasenplätzen links und rechts der Tribüne erwerben. Da sitzt oder liegt man dann auf Picknickdecken im Gras, blickt in den Sternenhimmel und kann einer buchstäblich zurückgelehnteren Art des Musikhörens frönen. Günstiger als Tribünenplätze sind die Rasenplätze überdies und erlauben auch in dieser Hinsicht einen niederschwelligeren Zugang zu Klassischem auf großer Bühne. Unter freiem Himmel finden auch die Préludes im Schlosshof statt, die während des Grafenegg Festivals schon nachmittags mit kleineren Ensembles thematisch auf die großen Abendkonzerte einstimmen. Eine Schlechtwetterregelung gibt es natürlich auch: Bei Veranstaltungen am Wolkenturm wird spätestens 30 Minuten vor Konzertbeginn entschieden, ob aufgrund der Wetterlage ins Auditorium ausgewichen wird.
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Das Grafenegg Festival ist von Kopf bis Fuß, sprich: von früh morgens bis spät abends auf Musik eingestellt. Zum musikalischen Tages-Panorama gehören nicht nur die großen abendlichen Orchesterkonzerte am Wolkenturm und im Auditorium, sondern auch die Matinéen an den Sonntagvormittagen des Festivals und die intim besetzten Préludes im Schlosshof, die als musikalische Nachmittagseinführungen in die abendlichen Hauptkonzerte konzipiert sind. Bei den Préludes steht Kammermusikalisches im Fokus. Wer eine Karte fürs Abendkonzert in der Tasche hat, besucht sie kostenlos. Noch davor, um 14.30 Uhr, spielen an den vier Festival-Sonntagen bei der neuen Reihe «Musik im Park» junge Musiker:innen an wechselnden Orten im Schlosspark. Ein zentraler Ort des Rahmenprogramms ist auch die Reitschule. Hier finden nicht nur die Einführungen in die Abendkonzerte statt. An ausgewählten Tagen verwandelt sich die Reitschule auch nach den Abendkonzerten bei den Late Night Sessions zum Treffpunkt für musikalische Ausklänge in entspannter Lounge-Atmosphäre.
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Grafenegg hat während seiner 700jährigen Geschichte viel erlebt. Es hat verschiedenste Besitzer gesehen, und die Zeitläufe haben sich ihm eingeprägt. Ein kleiner Querschnitt durch seine wechselvolle Historie führt das eindringlich vor Augen: Aus einer erstmals 1294 erwähnten winzigen Ansiedlung mit Mühle entstand im 15. Jahrhundert ein erster Vorgängerbau zum heutigen Schloss, das bald zu einer wuchtigen Wehranlage mit Ringmauer und Wassergraben ausgebaut wurde. Der Name Grafenegg geht zurück auf Ulrich von Grafeneck, Feldhauptmann von Kaiser Friedrich IV. und ab 1450 Gutsherr. Sowohl während des Dreißigjährigen Krieges als auch zur Zeit der Napoleonischen Kriege von feindlichen Truppen besetzt, kam Grafenegg im 19. Jahrhundert in ruhigere Gewässer und erlebte ab 1847 unter seinem gleichermaßen wohlhabenden wie kunstsinnigen Eigentümer August Ferdinand Graf Breuner-Enckevoirth und dessen Söhnen die große und entscheidende Umgestaltung zu der Schlossanlage im romantischen Tudorstil, als die es sich auch in der Gegenwart präsentiert. Einen massiven Einschnitt bedeutete der Zweite Weltkrieg für Grafenegg. Nachdem es in den Kriegsjahren als Heim für landverschickte Kinder, als Flüchtlingsquartier und Wehrmachtskommandostelle gedient hatte, gaben es die sowjetischen Besatzer, die Grafenegg beschlagnahmt hatten, ab 1945 für Plünderung, Zerstörung und Verfall frei. Die ehemals riesige gräfliche Bibliothek mit 40.000 Bänden, von denen heute nur mehr 2500 existieren, kam damals ebenso abhanden wie ein Großteil der Kunstsammlung. Erst ab Mitte der 1960er Jahre wurde die verwüstete Halbruine wieder aufgebaut. Heute gehört das Schloss der Familie Metternich-Sándor. Seit 2007 ist Grafenegg ein international etablierter Festivalstandort, dessen neu errichtete, große Konzertbühnen – Wolkenturm und Auditorium – die Szenerie von Grafenegg längst genauso prägen wie die spektakuläre historistische Kulisse des Schlosses selbst.
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Zwei renommierte Orchester sind Grafenegg als Residenzorchester besonders eng verbunden: das Tonkünstler-Orchester Niederösterreich und das European Union Youth Orchestra (EUYO). Das Tonkünstler-Orchester macht rund ums Jahr mit mehr als einem Dutzend großer Konzerte in Grafenegg Station. Die Tonkünstler eröffnen mit der Sommernachtsgala die Sommersaison, bilden gemeinsam mit dem EUYO das orchestrale Rückgrat der Jahreszeitenklänge oder präsentieren sich im Advent mit exklusiv für Grafenegg zusammengestellten Programmen. Zudem bringen sie jedes Jahr ein großes symphonisches Werk aus der Feder und zumeist unter dem Dirigat des Composer in Residence zur Uraufführung. Für das European Union Youth Orchestra, das längt zu den weltweit besten Jugendorchestern zählt, ist Grafenegg zum Summer Home geworden. Die bis zu 120 jungen Orchestermusiker:innen aus allen Mitgliedsstaaten der EU, die ab Mitte Juli für drei Wochen in Grafenegg musizieren und leben, sorgen nicht nur für vielsprachiges künstlerisches Flair, sie proben auch – teilweise vor Publikum – im Auditorium, konzertieren bei den Sommerkonzerten und gehen von hier aus auf Tournee.
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«Der Weg ist immer besser als die schönste Herberge», lautet ein Zitat von Miguel de Cervantes, dem berühmten spanischen Erfinder des Don Quijote. Um sich auf den Weg zu machen, braucht es keine weite Reise. Auch ein Park, wenn er so groß ist wie der Schlosspark Grafenegg, lädt ein zu ausschweifenden Spaziergängen und Fußreisen. Hier hat man 32 Hektar gestalteter Natur, die zum Schauen und Durchatmen, zum Ausschreiten und Entdecken anregen. Der Park ist auch abseits des Grafenegg-Veranstaltungsprogramms rund ums Jahr geöffnet, und wer seinen Hund mitbringen möchte, ist genauso willkommen wie Läufer:innen oder Wochenendausflügler auf der Suche nach schönen Picknick-Plätzen. Und wer weiß? Vielleicht stößt man beim Flanieren ja zufällig auf ein musizierendes Streichquartett – sommers etwa bei «Musik im Park» – und kommt auf den Geschmack. Wen wundert es da, dass sich der Schlosspark mit seinen großen Wiesen und verborgenen Winkeln, mit seinen schattigen Plätzchen unter großen Bäumen, mit seinen verschlungenen Wegen, Kunstobjekten und Gebäuden längst als Naherholungsgebiet für die ganze Region etabliert hat?
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Nicht jeder Auftakt ist rein musikalisch. Beim Grafenegg Festival gibt es auch einen alljährlichen gärtnerischen Auftakt: die Pflanzung des Komponistenbaums zu Festivalbeginn. Seit Gründung des Festivals setzt der Komponist oder die Komponistin, die für dieses Jahr zum Composer in Residence ernannt wurde, im Schlosspark einen Jungbaum seiner oder ihrer Wahl. Begonnen hat diese grüne Tradition mit dem ersten Composer in Residence, Krzysztof Penderecki, der selbst in Polen ein großes Arboretum aufgebaut hat. In Grafenegg pflanzte er 2007 einen Rotlaubigen Trompetenbaum. Seither haben es ihm alle anderen Komponist:innen nachgetan, etwa Tan Dun 2009 mit einem Taschentuchbaum, James MacMillan 2012 mit einer Schottischen Föhre oder Christian Jost 2016 mit einer Papier-Birke. Als Komponistenbaum 2019 hat sich Peter Ruzicka für eine Purpurkastanie entschieden. Zur Tradition gehört auch, dass die Composer in Residence und die Bäume, die sie gesetzt haben, in Schaukästen in der Schlossbibliothek präsentiert werden.
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Ganz am Puls des zeitgenössischen Musikschaffens ist Grafenegg mit dem oder der Composer in Residence. Jedes Jahr ist ein:e namhafter Komponist:in in dieser Funktion eingeladen, zwei Werke für Grafenegg zu schaffen, die auch hier uraufgeführt werden: Zum einen eine Fanfare, die bei der Eröffnung des Grafenegg Festival gespielt wird. Zum anderen ein großes symphonisches Werk, das der oder die Composer in Residence für ein Festival-Konzert mit dem Tonkünstler-Orchester erarbeitet, bei dem er oder sie selbst am Dirigentenpult steht. Der oder die Composer in Residence ist stets auch Tutor:in des Programms Ink Still Wet, das seinerseits die Entstehungsbedingungen aktueller Kompositionen in den Blickpunkt rückt. Die Komponist:innen aus aller Welt, die sich mit einem ihrer Tonwerke erfolgreich für Ink Still Wet bewerben, haben in Grafenegg die Möglichkeit, ihre musikalischen Ideen mit der Realität des Orchesterklangs zu synchronisieren. Am Ende ihres Aufenthalts kommen ihre Kompositionen, die sie zuvor unter eigenem Dirigat mit dem Tonkünstler-Orchester erarbeitet haben, im Rahmen eines Konzerts zur Uraufführung. Fürs Publikum sind sie reizvolle Anlässe, um Einblicke in taufrische Kompositions- und Orchesterarbeit zu gewinnen.
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Wein- und Kunstgenuss: Wie gut passen beide zusammen und wie eng sind sie in Grafenegg miteinander verbunden! Fast will es einem scheinen, als hätte bei dieser geographischen Zusammenführung eine dionysische Macht ihre Finger im Spiel gehabt. Denn Klima, Böden und Lagen der Region gehören zu den besten des Landes. Die Weine und Sekte, die in den bekannten Anbaugebieten rund um Grafenegg entstehen, ebenfalls. Es sind vor allem die Sorten Grüner Veltliner, Riesling und Zweigelt, die im Kamp- und Kremstal und am Wagram ideale Bedingungen vorfinden. In dieser Region haben auch die «Österreichischen Traditionsweingüter» ihren Ursprung und ihre Basis, ein Zusammenschluss von Winzer:innen, die sich höchsten Qualitätsansprüchen verpflichtet fühlen. Aus ihren Trauben werden alljährlich die Grafenegg Festivalweine gekeltert.
Die Grafenegg Weinlounge hat sich ganz den Tropfen aus der unmittelbaren Umgebung Grafeneggs verschrieben und ist die perfekte Anlaufstelle für den «Spritzer» oder das Achterl zwischendurch. Sie bietet ein reiches Weinsortiment, fachliche Beratung, Verkostungen oder auch kleine Schmankerln zur Weinbegleitung. Die saisonal abweichenden Öffnungszeiten sind der Website grafenegg-weinlounge.at zu entnehmen. -
Die Wildnis ist auch im gepflegtesten Park nie sehr weit entfernt. Die Wäldchen, Wiesen, Lichtungen, Gewässer und verwunschenen Winkel des Schlossparks Grafenegg sind jedenfalls für viele Vogel- und andere Tierarten das perfekte Habitat: Bunt- und Grünspechte klopfen, Rotkehlchen singen, Eichelhäher kreischen, bunte Seidenschwänze ziehen durch, Waldohreulen haben ihre Nester in den Bäumen, am Auslauf des Herzogteichs steht gern ein Graureiher im Wasser und im Schloss und im Meierhof nisten Turmfalken. Ihre spitzen, schrillen Schreie gehören ebenso zu den charakteristischen Naturklängen von Grafenegg wie die Rufe des Kuckucks im Frühjahr. Und wer weiß: Vielleicht taucht eines Tages sogar der rare und vom Aussterben bedrohte Wiedehopf, der am nahe gelegenen Wagram wieder angesiedelt wurde, im Schlosspark auf! Wer durch den Park spaziert, begegnet jedenfalls ziemlich sicher einigen der vielen Rehe, die hier leben. Das Wild zeigt genauso wenig Scheu wie die braunen und roten Eichhörnchen, die in großen Sprüngen über die Wege hopsen, oder die Biber, die sich im Wasser des Mühlkamps tummeln. Wenn man Glück hat, kann man auf Hirschkäfer oder Gottesanbeterinnen stoßen, und auf den Wiesen flattern sommers gern Bläulinge oder Zitronenfalter vorbei. Es gibt jede Menge Igel, Zauneidechsen sonnen sich, und die Tatsache, dass im Unterholz so viele der selten gewordenen, geschützten Weinbergschnecken leben, sagt ebenfalls viel über die intakte Natur und das ökologische Gleichgewicht im Schlossparks Grafenegg aus.
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Das Xylophon zum Klingen bringen, den Taktstock und das Tanzbein schwingen, auf die Pauke hauen, selbst ein Instrument basteln oder Musik aus allen Richtungen lauschen: Wo könnten Kinder all diesen spielerischen Vergnügen besser nachgehen als an einem Ort wie Grafenegg, der ganz im Zeichen des Musikalischen steht? Noch dazu angesichts von Schloss und Schlosspark, wo jedes Kind sich außerdem auch ein bisschen als Prinz oder Prinzessin fühlen kann? Weil die Kleinsten auf gar keinen Fall zu kurz kommen sollen, werden in Grafenegg Kinder- und Familienprogramme groß geschrieben, etwa am jährlichen Familientag im Juni, der sich als farbenfroher Musik- und Erlebnissonntag mit Singen, Tanzen, Konzerten, Bastel- und Malworkshops für Groß und Klein präsentiert. Auch beim Grafenegg Advent im Dezember gibt es Erlebnisstationen, Workshops, Konzerte, Bastel- und Musik-Werkstätten und jede Menge Spaß, Spiel und Klangerfahrungen für die Kleinsten und ihre Familien. Natürlich ist auch der Schlosspark ein sehr gutes Terrain für kindlichen Forschergeist und Bewegungsdrang – das ganze Jahr hindurch.
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Die Reitschule von Grafenegg hat sich im Lauf der Jahre zu einer immer universelleren Spielstätte entwickelt. Hier finden nicht nur Kammerkonzerte, Recitals, Einführungsgespräche, Préludes oder Late Night Sessions in Lounge-Atmosphäre statt. Die Reitschule ist auch der Ort, an dem bei Schlechtwetter die Liveübertragungen aus dem Auditorium für all jene stattfinden, die Rasenkarten oder Karten der Kategorie 7 erworben haben. Um jeder dieser unterschiedlichen Veranstaltungen den optimalen akustischen Rahmen zu geben, wurde die Reitschule mit einer neuen Beschallungsanlage aus der Y-Serie des Audiotechnik-Spezialisten d & b ausgestattet. Sie ist der ideale, derzeit aktuellste Akustik-Standard bei Lautsprechern und Verstärkern und bewährt sich besonders für Videoübertragungen. Auch im Auditorium mit seinen aufwändigen Wandkonstruktionen, die sich halb als Akustik- und halb als Designobjekte präsentieren, ist für besten Klang ohne Hall gesorgt. Für die Open-Air-Klangräume im Schlosshof und vor allem am Wolkenturm verlässt man sich in Grafenegg – das ist eine der großen Besonderheiten des Ortes – auf eine optimal genützte, wunderbare Naturakustik.
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Ob Gingko oder Orientalische Fichte, ob Jeffrey-Kiefer oder Mammutbaum, ob Weihrauch-Zeder oder Westlicher Zürgelbaum – der Schlossparks Grafenegg ist voller Baumbesonderheiten. Sie gehen zurück auf den Wunsch von August Ferdinand Graf Breuner-Enckevoirth, ab 1813 Gutsherr von Grafenegg, seinen Park zu einer dendrologischen Kollektion exotischer Baum- und Straucharten aus aller Welt auszubauen. Auf dem Höhepunkt seiner Vielfalt versammelte das Arboretum mehr als 2000 verschiedene Gehölzarten, die durch die Verwilderung des Parks in den Kriegs- und Nachkriegsjahren auf nur 350 Arten sanken. Inzwischen ist der Bestand wieder auf über 700 verschiedene Baum- und Straucharten angewachsen – Tendenz verlässlich steigend. Ganz besondere Gehölze sind es auch, die zahlreichen Stellen im Park ihren einprägsamen Charakter verleihen: Ob die drei riesigen Platanen nahe der Alten Mühle, die jahrhundertealten Lindenbäume der barocken Allee, die schattige Röhre des Eibentunnels oder die Koniferen-Halle. Blütengesprenkelte Wiesen und bunt bepflanzte Blumenbeete sorgen für weitere Farbpunkte in diesem botanischen Reigen, der stets in jahreszeitlich unterschiedlichen Farb-, Duft- und Blühkombinationen erscheint.